mobbing-report.ch

 

Langenthal Stadttheater

 

Warum publiziere ich diese Geschichte und mache einen Ausflug ins “Whistleblowerland“? Ich zeige, was passieren kann, wenn Untergebene und Vorgesetze mittels Vermutungen und Lügen einen Mitarbeiter am Arbeitsplatz verunglimpfen und dabei nicht zurückschrecken, übelstes Mobbing anzuwenden. Zwei fragwürdige, fiese Methoden sind die Andichtung eines Burnouts sowie die Unterstellung von Waffengewalt. Solche Angriffe auf eine Person verunmöglichen meist eine Rückkehr in einen normalen Arbeitsprozess. So kann man leicht durch Unterstellung von Gemeingefährlichkeit zu einem tragischen Mobbingopfer werden. So geschehen am Stadttheater in Langenthal von 2009 bis Ende 2014

 

In solchen Fällen muss sich der Gemobbte meistens mit wenig Unterstützung “alleine durchboxen“ und versuchen, wieder in ein würdiges, gesundes Leben zurück zu finden. In der Regel ist ein Wechsel an eine andere Arbeitsstelle unumgänglich.

 

Ich finde es wichtig, eine solche Gegebenheit auszusprechen und an die Öffentlichkeit zu bringen. Viele Mobbingopfer können das nicht selber tun, sei es durch den Absturz aus ihrem etablierten Leben, sei es weil sie noch eine Arbeitsstelle suchen müssen. Es kann auch sein, dass sie  mundtot gemacht wurden durch die Anwendung der Phrase: “in gegenseitigem Einvernehmen“ (Stillschweigen) bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses.

 

Bei Mobbing generell wird nicht nur eine Person (z.B. durch ein Burnout) aus der geordneten Bahn geworfen, sondern oft eine ganze Familie. Meist entstehen gewaltige Kosten für die Krankenkassen und die Steuerzahler/innen. Da sind nicht nur die Kosten für den Arbeitsausfall zu decken, sondern auch die Aufwendungen für die Einarbeitung einer Person bei der Neubesetzung der Arbeitsstelle.

 

Ich weiss, dass Tag für Tag Leute den Mobbern ausgesetzt sind, sich nicht gegen deren Attacken wehren können und so in der Folge unermessliches Leid entsteht. Ich möchte allen Menschen die gemobbt werden Mut zusprechen, ihre Geschichte zu veröffentlichen. Das Verschweigen der Zustände schadet den betroffenen Menschen, bestärkt die “Mobber“ in ihrem Tun und bringt immer Neue hervor.

 

Der Bericht soll auch eine Aufforderung an die Verantwortlichen in der Politik und den Anwaltskanzleien sein, bezahlbare Hilfe anzubieten, so dass auch nicht vermögende Leute zu ihrem Recht kommen.

 

 

Was ist Mobbing und was bewirkt es?

 

Als Verfasser dieses Berichtes bin ich mir bewusst, dass ich den vielen gemobbten Personen keine Hilfe anbieten kann. Mein Ziel ist es, die tatsächlich vorgefallenen Gemeinheiten und einige daraus resultierende Folgen aufzuzeigen, auszusprechen und wiederzugeben.

 

Nach Duden bedeutet “mobben“:

Einen Kollegen ständig schikanieren, quälen, verletzen mit der Absicht, ihn zur Aufgabe seines Arbeitsplatzes zu veranlassen.

 

Mobbing ist ein oft akzeptiertes Vorgehen, welches in den allerwenigsten Fällen weder geahndet noch gestoppt wird. Dadurch entstehen hohe Gesundheitskosten, grosser wirtschaftlicher Schaden und unermessliches Leid.

Viel wird berichtet über Mobbing: In Zeitschriften, Fernsehsendungen und unzähligen Büchern. Gutgemeintes, welches oft nur für die Theorie taugt und nicht in der Praxis, denn dort steht jede und jeder Gemobbte alleine da mit seinem persönlichen individuellen Mobbingerlebnis.

 

Personen im Umfeld von Mobbern bemerken meist sehr spät deren subtiles Vorgehen und ihren falschen Charme. Bewusst wird es ihnen erst, wenn sie selbst in Ungnade fallen und den Psychoattacken ausgesetzt sind. Oft verstecken die Mobber ihre Anfeindungen, Machtgelüste, Gemeinheiten und Erniedrigungen hinter einer ständig zur Schau gestellten kollegialen Fassade.

 

Die Verantwortlichen stellen sich in der Öffentlichkeit als sozial und freundlich in Szene, in dem sie Umschreibungen verbreiten die ihnen ein fürsorgliches Image geben. Hier in meinem beschriebenen Fall mit der Aussage: Es ist schade, dass er so empfindlich ist! Wenn einem unbescholtenen Arbeitnehmer Waffengewalt und vieles mehr angedichtet wird, ist eine Zusammenarbeit nicht mehr vorstellbar. Dies hat nichts mit Empfindlichkeit zu tun, sondern es ist eine Diskriminierung, welche ihresgleichen sucht.

 

 

Ein Bericht voller Fragen

 

Der nachfolgende Bericht schildert kollektives Mobbing von Vorgesetzten und dem Untergebenen, Führungsversagen, Verletzung der Fürsorgepflicht und Wegschauen. Betroffen war und bin ich, Marcel Etter, langjähriger Technischer Leiter des Stadttheaters Langenthals; angestellt bei der Stadtverwaltung Langenthal; diplomierter Ingenieur HTL und in Theater- und Gebäudetechnik bestens ausgebildet.

 

Bei der anstehenden Sanierung des Theaters mit Beginn 2016 war mein Fachwissen wenig gefragt. Ich wurde trotz langjähriger Erfahrung wenig in den Sanierungsprozess einbezogen. Mein Vorgesetzter der Theaterleiter, der als Regisseur von der kreativen Seite Theaterwissen hatte, machte sogar einen Test mit mir. Damit wollte er, wie er sich ausdrückte, herauszufinden, ob ich überhaupt fähig sei, mit dem Sanierungsprozess fachgerecht umzugehen. Es stellt sich die Frage, ob der Theaterleiter das langjährig erworbene Fachwissen des technischen Leiters in Sachen Bühnentechnik, Sicherheit, Effizienz, Haus- und Gebäudetechnik überhaupt in die Sanierung einfliessen lassen wollte? Ein schön renovierter Theatersaal, plus ein zusätzlicher Saal im Keller sowie die Verlegung des Haupteingangs auf eine andere Gebäudeseite schienen schon damals die wichtigsten Anliegen des Theaterleiters zu sein. Dies lässt vermuten, wie schon vor dem Umbau hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, dass eventuelle technische- und bauliche Versäumnisse in “homöopathischen Dosen“ später nachgeholt werden könnten, ohne sich gross vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen?

 

Könnte dies die Ursache (oder der Grund) dafür gewesen sein, den Technischen Leiter und Bühnenmeister mittels strategischem Kalkül zu mobben, um ihn auf irgendeine legitime Weise loszuwerden?